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Jahreskreis I

Jahreskreis I:

 
Die Zeit im Jahreskreis umfasst die Sonn- und Werktage außerhalb des Weihnachts- und Osterfestkreises. Das Fest der Taufe des Herrn gilt als 1. Sonntag des Jahreskreises I und markiert dessen Beginn. Das Ende des Jahreskreis I wird durch den Aschermittwoch aufgezeigt. Der Jahreskreis I endet also am Mittwoch der 7.Woche vor Ostern zwischen dem 04. Februar und dem 10.März.
 

Bekehrung des Apostels Paulus:

Am 25. Januar wird das Fest der Bekehrung des Apostels Paulus innerhalb des Kirchenjahres beganngen. Das „Hieronymianische Martyrologium” erwähnt „zu Rom die Übertragung des Apostel Paulus”. Das in Gallien zuerst auftauchende Fest meint aber wohl eine geistige „Übertragung” im Sinne einer Bekehrung wie sie die Apostelgeschichte schildert (Lesung), da von einer Übertragung der Paulusreliquien in Rom nichts bekannt ist. Das Fest will aussagen, dass Paulus durch die Art seiner Berufung und den Umfang seines Wirkens eine einzigartige Stellung unter den Aposteln einnimmt.

Darstellung des Herrn:

Am 02. Februar wird das Herrenfest Darstellung des Herrn begangen. Der vierzigste Tag nach der Geburt eines Jungen war nach alttestamentlicher Vorschrift der Tag, an dem die Mutter dem Priester im Tempel ein Reinigungsopfer übergeben mußte (Ex 13,2; 13,12; Num 18,16). Auch Maria und Joseph haben sich an diese Regel gehalten (vgl. Lk 2,22-39). Da Christi Geburt in den ersten Jahrhunderten am 6. Januar gefeiert wurde, ergab sich als Gedächtnistermin der 14. Februar. Anfangs hieß dieser Tag nur Vierzigster Tag der Geburt unseres Herrn Jesus Christus, später Fest der Begegnung oder Fest der Reinigung, Reinigung Mariens, In Purificatione B.M.V.. Als im Westen das Fest der Geburt Christi auf den 25. Dezember vorrückte, rückte dieser Festtermin nach und damit auf den 2. Februar. Der Lichterprozessionen und der dazugehörigen Kerzenweihe wegen kam der Namen (Mariä) Lichtmeß, engl. Candlemas, franz. Chandeleur, auf. Das 542 durch Kaiser Justinian I. (527 - 565) für Byzanz angeordnete Fest war von Rom schnell übernommen worden. Die römische Kalenderreform hat das Wesen dieses Festes als Herrenfest hervorgestellt und es darum "Darstellung des Herrn" genannt.

Unsere liebe Frau in Lourdes:

Am 13. November 1907 schrieb der heilige Papst Pius X. (1903 - 1914) ein Fest zur Erinnerung an die erste Erscheinung der Gottesmutter Maria in Lourdes am 11. Februar 1858 vor. Das Fest der Erscheinung der unbefleckten Jungfrau oder der Tag "Unsere liebe Frau in Lourdes" wurde am Jahrestag, dem 11. Februar eingerichtet. Der neue Kalender führt noch am gleichen Termin den (nichtgebotenen) Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes.

Cyrill und Methodius:

Am 14. Februar wird der beiden Glaubensboten der Slawen und der beiden Schutzpatrone Europas gedacht. Cyrillus, Slawenapostel (Griechisch: „Der rechte Herr”), und Methodius waren Brüder und stammten aus Thessaloniki. Beide beherrschten die in Mazedonien verbreitete slawische Sprache. Sie reisten 860 als Glaubensboten im Auftrag des byzantinischen Kaisers zu den Chasaren. In Cherson fanden sie Reliquien des Papstes Clemens I., die sie später nach Rom brachten. 863 sandte sie Kaiser Michael III. nach Mähren. Hier schuf Cyrillus ein slawisches Alphabet und übersetzte Texte der Heiligen Schrift und der Liturgie. Mit Glaubensboten der lateinischen Kirche, die bereits im großmährischen Reich wirkten, ergaben sich hier erste Schwierigkeiten, die sich 866 in Pannonien fortsetzten, wo Cyrillus und Methodius slawische Texte benutzten, die in Salzburg und Aquileja angefertigt worden waren. Die beiden Brüder traten in Rom dafür ein, dass auch das Slawische als liturgische Sprache anerkannt wurde, und fanden 867 die Billigung Hadrians II. In Rom erkrankte Cyrillus, starb am 14. Februar 869 und wurde in der Kirche des hl. Clemens beigesetzt. Hadrian II. ernannte darauf Methodius zum Erzbischof von Pannonien und Mähren und zum Legat des Apostolischen Stuhles bei den Slawen. Erzbischof Adalwin von Salzburg und seine Suffragane betrachteten Pannonien und Mähren als ihr Missionsgebiet und verurteilten Methodius auf der Synode zu Regensburg 870 zur Verbannung nach Ellwangen. Papst Johannes VIII. erreichte 873 die Freilassung des Methodius. Aber er schränkte seine Befugnisse ein und stellte ihm den Suffraganbischof Wiching mit Sitz in Nitra zur Seite. Unter der direkten Leitung Roms, unabhängig von der fränkischen Reichskirche, sollte sich der Aufbau des kirchlichen Lebens in den gleichberechtigten lateinischen und slawischen Kirchensprachen vollziehen. Nach einer wohl 881 unternommenen Reise nach Byzanz übersetzte Methodius weitere kirchliche Texte ins Slawische. Er starb am 6. April 885 zu Staré Mesto. Aus dem Missionsgebiet von Cyrillus und Methodius flossen Anregungen zu den Böhmen, Polen, Bulgaren und Russen. Johannes Paul II. erhob sie am 31.12.1980 zu Mitpatronen Europas.

Kathedra Petri:

Am 22. Februar innerhalb des Jahreskreises I begeht die Kirche das Fest der Kathedra Petri. Seit dem 4. Jh. kennt man in Rom den „Geburtstag Petri von der Kathedra” und sieht in diesem Fest die Erinnerung an die Übernahme des römischen Bischofstuhles durch den Apostel. Der Tag hängt wohl mit dem allgemeinen Totengedenken an den letzten Tagen des römischen Jahres (13. - 22. Februar) zusammen, bei dem man wegen der Unkenntnis des ganauen Todestages Petri auch des Apostels gedachte. Die Bezeichnung kommt von dem beim Totenmahl für den Verstorbenen bereitgestellten Stuhl.

Apostel Matthias:

Am 24. Februar gedenkt die Kirche des Apostels Matthias. Matthias wurde durch das Los als Ersatz für den Verräter Judas gewählt. Er soll später zuerst in Judäa, dann bei den Heiden, besonders in Äthiopien, das Evangelium verkündet haben. Doch gibt es weder über sein späteres Leben noch über seinen Tod sichere Nachrichten. Seine Reliquien sollen im Auftrag der Kaiserin Helena durch den Bischof Agritius nach Trier gebracht worden sein, wo sie 1050 und wieder um 1127 erhoben wurden. Sie befinden sich in der Eucharius-Basilika, die seit 1127 nach Matthias benannt wird. Die Matthias-Reliquien wurden das Ziel einer weit verbreiteten Wallfahrt, die bis heute von Matthias-Bruderschaften getragen wird. Der neue römische Kalender hat das Fest des Apostels Matthias auf den 14. Mai verlegt.

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