Pathos, Drama, Licht - 75 Jahre Gämmerler-Krippe am Bürgersaal zu München Ausstellung im Museum in der Unterkirche

Im Jahr 1947, als München noch geprägt war von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, beauftragte die Marianische Männerkongregation am Bürgersaal zu München den Kunstmaler Theodor Gämmerler, eine Jahreskrippe zu errichten.Anregungen zu seinen Krippen-Inszenierungen fand er im zeitgenössichen Theater und in Gemälden – er schuf Szenen voll Pathos und Dramatik, die er kunstvoll ins Licht setzte. Gezeigt hat er zwischen 1947 und 1968 das ganze Jahr hindurch wechselnde Szenen zur Bibel und zum Leben von Heiligen.

Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Gämmerler die Jesuiten-Krippe an St. Michael gepflegt, deren Kulissenim Bombenhagel verbrannten. Als wohl erster und einziger hauptberuflicher Krippenbauer Münchens fertigte er für den Bürgersaalneue Architekturteile und Kulissen sowie – unterstützt von dem Schnitzer Josef Hien – Figuren mit Kugelgelenken, ausdrucksstarken Gesichtern und Händen. Bekleidet wurden sie kunstfertig von Ehefrau Wilgefort Gämmerler geb. Kolmsperger.

Zum 75-jährigen Jubiläum der Krippe zeigt eine kleine Ausstellung in vier Vitrinen des Museums der Marianischen Männerkongregation (Unterkirche des Bürgersaals, Neuhauserstr. 14) ausgewählte Dokumente, historische Fotos, Figuren und Requistiten (Finimenti)aus dem umfangreichen Fundus der Gämmerler-Krippe. Bis heute wird sieals eine von rund 30 Jahreskrippen in Kirchen Münchens und Umgebung von ehrenamtlichen Krippenbauern gepflegt und sie besitzt noch immer eine wichtige Ausstrahlungskraft.

Bis 6. Januar 2023                      

Austellungs-Konzept: Annette Krauß

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